Wandern mit Kindern? Eine großartige Idee!

24. Mai 2023 - Das Wetter wird schöner, die Ferien stehen vor der Tür. Ein gemeinsamer Ausflug in die Berge ist eine gute Idee, um dem Bewegungsdrang des Nachwuchses gerecht zu werden. Damit das Familienerlebnis gelingt, gibt der Deutsche Alpenverein Tipps, auf was Familien im Vorfeld und vor Ort achten müssen.

Die Berge: ein perfekter Ort für den kindlichen Forschungs- und Bewegungsdrang. Foto: DAV/Hans Herbig

Kinder sind Forscher und Entdeckerinnen, Kletterer, kleine Hüpfweltmeisterinnen und Buddelexperten. Um dem Forschungs- und Bewegungsdrang der Kleinen gerecht zu werden, ist die Natur der beste Aufenthaltsort. „Kinder müssen sich frei bewegen können, sich auspowern dürfen, mutig und selbstwirksam sein. Eine wunderbare Idee ist ein gemeinsamer Ausflug in die Berge“, weiß Catherine Wirth, die beim DAV das Thema Familienbergsteigen betreut. „In den Bergen können sich Kinder ausprobieren, aktiv sein, spielen und Abenteuer erleben.“ Dabei brauchen Kinder meist keinen Gipfel. Sie suchen stattdessen spannende Abenteuer und Geheimnisvolles überall in der Natur. Ein kleiner Gebirgsbach lädt immer zum Spielen mit Wasser ein. Begegnungen mit Tieren und Pflanzen sind sehr eindrucksvoll. Und wer sich als Erwachsener auf die kindliche Erlebniswelt einlässt und sich von der Entdeckerlust und Fantasie der Kinder mitreißen lässt, wird ähnlich viel Freude und Abenteuer erleben wie die Kleinen.

Ein Tag in den Bergen: Bei der richtigen Tourenplanung fängt es an

Wer mit Kindern in die Berge aufbricht, sollte bereits die Tourenplanung sorgfältig angehen. Auf alpenverein.de gibt der DAV Tipps hinsichtlich Gehzeiten und Pausen. Ideen und Wünsche der Kinder können dabei gerne berücksichtigt werden. Geländekenntnis, gute Karten sowie zusätzliche Informationen über die aktuellen Verhältnisse und das Wetter helfen, später keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. „Eine gute Tourengliederung hilft, die eigenen Kräfte und die der Kinder besser einzuteilen“, rät Catherine Wirth. „Eine Möglichkeit ist, schon im Vorfeld das eine oder andere zu den geplanten Rastplätzen und zu attraktiven Wegabschnitten zu erzählen.“ Die Aussicht, eine Höhle zu erkunden oder auf der Hütte Kaiserschmarrn zu essen, steigert zudem die Vorfreude.

Eine gute Tourenplanung ist das A und O. Foto: DAV/Hans Herbig

„Unser Tourenportal alpenvereinaktiv.com hält zahlreiche Familientouren bereit“, erzählt Catherine Wirth. „Die Tourenbeschreibungen enthalten unter anderem Länge, voraussichtliche Dauer und Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt.“ Je nach Alter der Kinder kann die Dauer einer Tour natürlich etwas länger ausfallen. Am besten plant man flexibel und ermöglicht so jederzeit und spontan Verlängerungen und Verkürzungen – je nach Motivation, Witterung und Kondition. Gegen kleine „Durchhänger“ helfen Entdeckungs- und Beobachtungsspiele (Download). Ausreichend Trinken, eine Brotzeit und Snacks zwischendurch sollten natürlich auch nicht vergessen werden und in der Tourenplanung ihren Platz finden.

Sicherheit am Berg: ein wichtiges Thema

Sicherheit und Ausrüstung spielen bei einem Familienausflug in die Berge eine bedeutende Rolle. Durch eine gute Planung lassen sich viele Gefahren vermeiden. „Allerdings sollte man immer berücksichtigen, dass Kinder häufig keinen Blick für Gefahrensituationen haben“, erklärt Catherine Wirth. „Man sollte Kinder jederzeit im Blick haben und sie nur in sicherem und überschaubarem Gelände vorausgehen lassen.“ Im Aufstieg bleibt man als Erwachsener direkt hinter dem Kind, um mögliche Ausrutscher abzufangen oder um bei großen Stufen Hilfestellung zu geben. Besteht Rutsch- oder Sturzgefahr im Abstieg, kann das Kind an die Hand genommen werden oder mit Hilfe von Klettergurten und „kurzem Seil“ gesichert werden.

Sicherheit steht an erster Stelle. Foto: DAV/Hans Herbig

Besonders mit kleineren Kindern sollten Situationen und Aktionen vermieden werden, vor denen sie Angst haben. „Steinschlaggefährdetes Gelände sollte man unbedingt umgehen und auch extreme Wetterverhältnisse wie Gewitter gilt es zu vermeiden“, rät Catherine Wirth. Gesund auf den Berg und wieder runter heißt auch, die Ausrüstung im Blick zu haben: Ist genügend Trinken eingepackt? Sind Ersatzkleidung, Regenjacke und warme (Fleece-)Pullis für die Kinder im Gepäck? Hat man an Sonnenschutz wie Creme, Hut oder Sonnenbrille gedacht? Und ist die Rucksackapotheke vollständig? Eine Checkliste ist hilfreich, um nichts zu vergessen.

DAV-Familiengruppen: Sicher am Berg kann man lernen

Wer sich beim ersten „Erlebnis Berg“ unsicher fühlt, kann die Familienangebote des DAV nutzen. Heute gibt es über 1.200 aktiv ausgebildete Familiengruppenleiter*innen in den Sektionen, die vor Ort Gruppen leiten und Touren anbieten. „Unsere Familiengruppen vermitteln Wissen und Sicherheit für das Unterwegssein in der Natur und im Gebirge“, erklärt Catherine Wirth. „Zudem unterstützen und vernetzen sie Familien. Sie ermöglichen Kindern, ihre Unternehmerlust, ihren Spieltrieb und ihren Bewegungsdrang voll auszuleben.“ Außerdem macht es in der Gruppe natürlich viel mehr Spaß: Neben einem vielfältigen Touren- und Kursangebot ermöglicht eine DAV-Mitgliedschaft vergünstigten Eintritt in Kletterhallen und bei Hüttenübernachtungen sowie einen umfassenden Versicherungsschutz in den Bergen.

Familienabenteuer: geht natürlich auch vor der Haustür

Und wenn die Berge zu weit weg sind? Dann kann ein Mikroabenteuer direkt vor der Haustür eine wunderbare Idee sein, um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden. „Eine Übernachtung auf dem Balkon, die Welt durch Ameisenaugen sehen, eine Geräusche-Sammlung, ein Waldsofa bauen oder selbst Gänseblümchen-Pralinen herstellen – all das hilft, die reale Welt zu erschließen, an ihr zu reifen, optimistisch, selbstbewusst und belastbar zu werden“, weiß Catherine Wirth.

Mikroabenteuer machen Spaß und lassen sich überall erleben. Foto: DAV/Jens Klatt

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