Deutsches Sportkletter-Team startet in WM-Saison – Tod von Christoph Schweiger überschattet Saisonbeginn

18. April 2023 - Am 21. April startet die Wettkampfsaison für die Athlet*innen des Deutschen Alpenvereins – in der Disziplin Bouldern findet in Hachioji, Japan der erste Weltcup im Jahr 2023 statt. Überschattet wird der Saisonauftakt von dem plötzlichen Tod des DAV-Athleten Christoph Schweiger bei einem Verkehrsunfall.

DAV startet geschockt in die Saison

Das deutsche Sportkletterteam startet spürbar geschockt in die Wettkampfsaison 2023. Am Osterwochende kam Christoph Schweiger (21 Jahre), Mitglied des DAV-Nationalkaders, bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Der Boulderspezialist war festes Mitglied des Teams und sollte beim ersten Weltcup im Bouldern in Hachioji, Japan an den Start gehen. Martin Veith, Sportdirektor des DAV gibt Einblicke in die Stimmung bei den DAV-Athlet*innen: „Die letzten Tage waren schwer – für das ganze Team. Der plötzliche Tod von Christoph Schweiger hat alle stark getroffen. Chri war ein äußerst beliebter Teil der Mannschaft, der mit allen Qualitäten, die ihn als Mensch auszeichneten fehlen wird. Es fällt uns schwer, jetzt den Schalter umzulegen und an Wettkämpfe zu denken. „Erfolg“ muss in den ersten Wettkämpfen der Saison für den DAV anders definiert werden als über Ergebnislisten. Ich bin mir sicher alle Athlet*innen werden in Gedanken an Chri an die Wand gehen und vielleicht für ihn versuchen das Beste aus sich heraus zu holen. Wir waren im Jahr 2022 sehr erfolgreich und natürlich wünschen wir uns, an diese sehr guten Leistungen in diesem Jahr anzuknüpfen. Unsere Athletinnen und Athleten haben sich mit ihren Trainern und Trainerinnen akribisch auf die Saison vorbereitet und wir haben großes Vertrauen, dass wir auch in dieser Saison, die aufgrund der beginnenden Olympia-Qualifikation einen hohen Stellenwert hat, unsere Ziele erreichen werden.”

Christoph Schweiger († 10. April 2023) in seiner Kerndisziplin Bouldern. Foto: DAV/Marco Kost Foto: DAV/Marco Kost

Wir werden ihn mit uns tragen wo auch immer wir klettern."

Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln), Vize-Europameisterin im Bouldern verdeutlicht die schwierige Situation für das Team:  „Der Verlust von Christoph Schweiger trifft das gesamt Team hart. Wir sind unbeschreiblich traurig und ich finde kaum Worte, die all die Gefühle in mir beschreiben könnten. Der Fokus gilt jetzt in erster Linie Chris! Ohne Chris nach Japan zu reisen fühlt sich nicht richtig an. Er hätte auf der Matte stehen und zeigen sollen was er drauf hat. In diesem Sinne widme ich mein Klettern auf den nächsten Weltcups Chri! Die Liebe zu unserem unheimlichen tollen Sport, ist etwas, was wir alle teilen. Eine Liebe kann nicht sterben und in diesem Sinne werde ich mit der größten Hingabe und Leidenschaft, die auch Chri jedesmal, wenn er an der Wand war, verkörpert hat, an den Start gehen und es als das größte Geschenk ansehen, weiterhin auf Weltcups performen zu dürfen! Chri gibt dem ganzen Team Power und wir werden ihn mit uns tragen, wo auch immer wir klettern.”

Hannah Meul bei den European Championchips 22 in München. Foto: DAV/Marco Kost

Die Kletter-Highlights 2023 auf einen Blick:

Für die DAV-Athlet*innen stehen in diesem Jahr die folgenden Wettkampfhighlights an:

Erfolgreiches Jahr 2022 als Motivation

2022 war für den Deutschen Alpenverein ein höchst erfolgreiches Jahr: Hannah Meul gewann Silber im Bouldern bei der Heim-EM in München und wurde zweimal Zweite bei den Weltcups – ebenfalls im Bouldern, ihrer Paradedisziplin. Auf dem obersten Treppchen beim Boulder-Weltcup in Brixen stand im Juni Yannick Flohé (DAV Aachen). Im slowenischen Koper erreichte er mit einem dritten Platz das Podium im Lead. Noch eine Weltcup-Bronze-Medaille im Lead ging außerdem an Alexander Megos (DAV Erlangen) in Briancon.

Alex Megos bei der EM in München. Foto: DAV/Marco Kost

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