Alpendohle
Alpendohle. Foto: Pixabay/Dominik Schraudolf
Lebensraum

Die Alpendohle

Wer des Öfteren wandernd – und vor allem auch: pausierend – an Berggipfeln unterwegs ist, hat sie ganz sicher schon in ihrem natürlichen Lebensraum erlebt: die gesellige Alpendohle.

Lebensraum

Die Alpendohle ist im gesamten Alpenraum verbreitet und bewegt sich typischerweise oberhalb der Waldgrenze in alpinen Fels- und Wiesenlandschaften. In den Ostalpen kommt sich vor allem in Höhenlagen zwischen 1500 und 2300 Metern vor, in den Westalpen zwischen 1800 und 2800 Metern. Auf der Alpennordseite ist sie mitunter auch in niedrigeren Lagen zu sichten.

Ihr Nest legt die Alpendohle in steilen und schwer zugänglichen Felswänden an, wo sie Nischen und Spalten als Brutplatz auswählt.

Körperbau

Die Alpendohle ist mit ihren 34 bis 38 Zentimetern ein mittelgroßer Rabenvogel. Eng verwandt mit der Alpenkrähe, von der sie sich vor allem durch ihren geraden, gelben Schnabel unterscheidet. Die Alpendohle hat eine Flügelspannweite von 75 bis 85 Zentimetern; im Flug erscheint sie verglichen mit ihren Artverwandten schlanker.

Unverkennbar ist die Alpendohle außerdem durch ihren charakteristischen und durchdringenden Ruf.

Nahrung, Nachwuchs & Alter

Die Alpendohle ist ein Allesfresser. Dies erklärt auch, warum sie sich durchaus schnell und gerne dazugesellt, wenn man beim Wandern eine Gipfelpause macht und die Brotzeit auspackt. (Es wird jedoch davon abgeraten, die Tiere aktiv zu füttern oder bewusst Bio-Müll zurückzulassen.)

Auf dem natürlichen Speiseplan der Alpendohle finden sich vor allem Wirbellose und Früchte; letztere werden jeweils zum Herbst hin immer bedeutsamer. Die Alpendohle frisst auch Vogeleier, kleine Wirbeltiere und Aas.

Alpendohlen sind sehr gesellig und meist in größeren Gruppen und Schwärmen zu sehen. Nur selten, mitunter während der Brutzeit, bewegen sich isolierte Alpendohlenpaare abseits – die Paare sind monogam.

Für gewöhnlich finden sich in einem Alpendohlen-Gelege drei bis fünf Eier, allerdings ist der Bruterfolg gering und oft fliegen nur ein bis zwei Junge tatsächlich aus.

Alpen-Tier-Talk

Die Alpendohle, die mitunter auch Berg- oder Jochdohle genannt wird, heißt

  • Wissenschaftlich: Pyrrhocorax graculus

  • Englisch: Yellow-billed Chough

  • Französisch: Chocard à bec jaune

  • Italienisch: Gracchio alpino

  • Slowenisch: planinska kávka

Kreisende Alpendohle. Foto: Henning Werth

Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland

Die Alpendohlen-Population ist starken jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Sie stehen nirgends in Europa unter Schutz, die Art gilt als weltweit ungefährdet.

Etwa jedes zweite europäische Alpendohlenpaar lebt in den Alpen, wo sie bisher mit dem Strukturwandel gut zurecht kommen; andere leben vor allem in Spanien und auf dem Balkan.

Übrigens

Erscheinen Alpendohlen in Tälern, gelten sie als Vorboten für frühen Schneefall.

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