In einem aufgeschlagenen vergilbten Heft ist auf einer sonst leeren Seite zu lesen:
Was genau ist das? Foto: AdobeStock
Wo bin ich?

Das ist ...: Orientierungs­vermögen

Zu gutem Orientierungsvermögen gehört nach wie vor das Wissen, wie man topografische Karten in Papierform liest. Diese liefern zusätzlich zu herauslesbaren detaillierten Standortinformationen eine großräumige Orientierung. Die Karte hilft auch im Notfall, wenn digitale Hilfen nicht einsatzbereit sind.

Karten lesen will gelernt sein; dazu gibt es Kurse in Sektionen und Bergschulen oder auch Videoclips. Auch der Umgang mit GPS-Geräten sowie Handys und den entsprechenden Apps muss geübt werden. Ein Gefühl für das Gelände (mögliche begehbare und sichere Wegverläufe erkennen) und Spuren lesen im Gelände („Befinde ich mich noch auf dem vielbegangenen Wanderweg oder finde ich keine Begehungsspuren mehr?“) vervollständigen ein gutes Orientierungsvermögen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Wandern ist, die eigene Aufmerksamkeit und die Sinne zu schulen – dabei gilt es, sich nicht zu 100 Prozent auf technische Orientierungshilfen zu verlassen, sondern ein Gespür für das Gelände und die Orientierung zu gewinnen. Es geht also darum, unterschiedliche Geländeformen wahrnehmen und einordnen zu können. Geübt wird dies durch „mentale Geländebefragungen“: „Der Hang, zu dem wir gleich kommen, sieht steil aus! Wie steil wird er wohl wirklich sein?“ oder „Der Weg verschwindet hinter einer Kuppe. Er müsste eigentlich nach links weiter gehen. Schauen wir mal.“ 

Hier geht's zum Glossar mit weiteren wichtigen Begriffen aus dem BergwanderCheck.