Illustration: Ein Wanderer auf einem schmalen, ausgesetzten Bergweg, er tritt Geröll los.
Bedrängnissituation am Berg: Tritt- oder Griffausbruch. Illustration: Marmota Maps/Lana Bragin
Souveränität

Griff-/Trittausbruch

Kennst du das?: Mir brach ein Tritt oder Griff aus.

Geltungsbereich

Es sind sowohl Situationen gemeint, die zum Sturz führten, als auch solche, die glimpflich verliefen.

Faustregel

Prüfe immer, wohin tu trittst und greifst!

Theoretischer Hintergrund

Schwierige Wanderwege im Gebirge können durchaus im Schrofengelände verlaufen. Dort ist immer mit losen Griffen und/oder Tritten zu rechnen.

Erfahrene Bergsteiger*innen können grundsätzlich optisch abscannen, wie fest und stabil Griffe und Tritte sind. Grundsätzlich ist vor allem Kalkgestein anfällig für brüchige Passagen. Diese erkennst du oft an gelblicher Felsfarbe und splittriger Struktur.

Prävention

Erfahren oder nicht – es gibt Situationen, in denen sich die Festigkeit nicht rein optisch bewerten lässt. Dann müssen Tritt- oder Haltepunkte (bei leichter Kletterei) auf ihre Stabilität geprüft werden, und zwar auch, wenn es sich um einen markierten Weg handelt.   

So gehst du bei möglichen Trittpunkten vor:

  • Stehe sicher auf festem Gestein, während du einen möglichen Trittpunkt prüfst.

  • Um einen Tritt zu prüfen, trete kräftig mit deinem Wanderschuh dagegen und schaue, ob er sich bewegt.

  • Höre gleichzeitig genau hin: klingt das Gestein hohl? Oder vernimmst du ein Klacken, weil Steine leicht aufeinanderschlagen. Ist dies nicht der Fall, kannst du den Tritt vorsichtig belasten. Vorsichtig heißt, dass du dein Körpergewicht langsam auf den Stein überträgst. Das fühlt sich ein bisschen so an, als würdest du in Zeitlupentempo daraufsteigen.

So gehst du bei möglichen Griffpunkten vor:

  • Einen möglichen Griffpunkt prüfst du mit der Hand.

  • Zunächst klopfst du gegen ihn – lose Griffe erkennst du an einem hohlen Geräusch.

  • Dann ziehe und rüttle leicht daran und prüfe damit, ob er wackelt. Beim Prüfen berücksichtige, dass du den Griff, solltest du ihn nutzen, wahrscheinlich stärker belasten wirst, als im Prüfmoment. Sei daher bei Griffen immer sehr vorsichtig!

  • Gewöhne dir grundsätzlich (!) an, Griffe ausschließlich nach unten (und damit: im Lot) zu belasten, nicht nach außen (Nur mit der Belastung nach unten wird die spätere Belastung annähernd simuliert). Das ist ungewohnt und muss geübt werden. Automatisch würde man den Griff nach außen ziehen wollen, weil das sehr viel einfacher ist.

Darüber hinaus hilft insbesondere im schwierigem Schrofengelände die Dreipunktregel: immer nur eine Hand oder ein Fuß sucht nach einem neuen Halt, die anderen drei (!) Gliedmaßen haben einen festen Haltepunkt.

Deine Trittsicherheit kannst du darüber hinaus durch gezieltes Training verbessern.