Illustration eines Wanderers, der auf einem Bergweg ausgerutscht und gefallen ist.
Bedrängnissituation am Berg: Ausrutschen. Illustration: Marmota Maps/Lana Bragin
Souveränität

Ausrutschen oder Stolpern

Kennst du das?: Ich rutschte aus oder stolperte an einer Stelle.

Theoretischer Hintergrund

Ausrutschen und Stolpern passieren auch den Routiniertesten. Wichtig ist es wahrzunehmen, wenn es öfters passiert. Dann solltest du dich nach dem Warum fragen.

Zu den typischen Stolperstellen gehören feuchte Wiesenhänge, nasse Wurzeln und Steine, lehmig-erdige Wegpassagen, feiner Kiesel auf glatten Felsplatten, Laub, mit Reif überzogene gefrorene Stellen am Weg, Schneefelder.

Unangemessenes Schuhwerk (schlecht profilierte Schuhsohle) oder erdverschmierte Sohlen können ein Ausrutschen zusätzlich begünstigen.

Prävention und Entwicklungsperspektive

Es kann sein, dass du deine Aufmerksamkeit nicht rechtzeitig auf den Weg gelenkt hast, als dieser schwieriger oder unebener wurde. In diesem Fall übe, deine Aufmerksamkeit beim Wandern immer auch auf den Weg zu lenken – ganz gleich, mit wem du unterwegs bist. Vielleicht bist du am Ende einer längeren Tour auch schon müde und erschöpft, deine Konzentration lässt nach und die Muskulatur arbeitet nur noch widerwillig. Eine defensive Tourenplanung, ausreichend Pausen und gute Energieversorgung helfen dir dabei, nicht ungewollt ans Limit zu kommen.

Es kann sein, dass du wichtige motorische Fertigkeiten erst erlernen musst, um im unebenen Gelände sicher unterwegs zu sein. Wenn du deine Trittsicherheit verbessern möchtest, gibt es vielfältige Balanceübungen, die du (fast) überall üben kannst und die obendrein noch spaßig sind: Zähne putzen auf einem Bein (schwieriger ist es mit geschlossenen Augen); an unterschiedlichsten Stellen balancieren: auf Baumstämmen oder dicken Ästen am Wegesrand (Vorsicht: es sollte trocken sein!), über größere und kleinere Steine am Bachbett oder Wanderweg (Ziel: „richtigen“ Boden betreten verboten!), Plätze suchen, auf denen du einbeinig gerade noch stehen kannst (z. B. Kissenberg oder Bachkiesel) und dir selber etwas von einer Hand in die andere werfen oder sich zu zweit etwas zuwerfen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Auf Tour kannst du die Grenzen der Sohlenhaftung prüfen, indem du zum Beispiel eine Felsplatte bergab läufst und schaust, ob die Sohlenreibung ausreicht. Oder im Geröll: Lege vor dem Schritt für dich fest, ob du abrutschen wirst oder nicht – und probiere es aus. Damit schärfst du deine Aufmerksamkeit und Entscheidungsfähigkeit.

Es kann sein, dass dein Körper Ausweichbewegungen macht, um Schmerzen aus dem Weg zu gehen. Dann musst du die Touren deinen Möglichkeiten anpassen.

Ob in der steilen Bergmatte oder im nassen Wald – ein Ausrutscher ist schnell passiert beim Wandern. Foto: AdobeStock