Die Wildspitze.
Die Wildspitze zur Sommerzeit. Foto: DAV/Archiv
Der höchste Berg Tirols

Hütten rund um die Wildspitze

Die Wildspitze im Norden Tirols ist mit 3768m der zweithöchste Berg in Österreich - und somit nur 30m niedriger als der Großglockner. Von ihrem Gipfel aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Panorama der Ötztaler Alpen, was nach dem langen Aufstieg eine willkommene Belohnung ist. Bei guter Sicht kann man von hier sogar bis zu den Berner Alpen im Westen und bis zur Schobergruppe im Osten die Schönheit der Alpen von oben bestaunen.

Alle Wege führen nach Rom! Alle Wege? Nein! Einige Wege führen auf die Wildspitze, den höchsten Gipfel der Ötztaler Alpen. Um ihren Gipfel zu erreichen, führen alle Wege vor allem über eins: Gletscher. Deswegen ist für eine erfolgreiche Besteigung der Wildspitze eine gute Gletscherausrüstung unbedingt erforderlich. Aus diesem Grund ist jeder Weg auf den Gipfel auch eine mittel- bis schwere und vor allem lange Hochtour, die am besten von einer der umliegenden Hütten aus in Angriff genommen wird. Die drei Hütten, die wir euch in diesem Artikel vorstellen, sind tolle Ausgangspunkte für eine solche Tour.

Die Braunschweiger Hütte. Foto: DAV/G. Gehrke

Die Braunschweiger Hütte

Die erste Hütte, die wir hier als Ausgangspunkt für eine Besteigung vorstellen, ist die Braunschweiger Hütte. Sie liegt auf 2759m und ist damit die höchstgelegene Schutzhütte auf dem Weitwanderweg E5. Der Aufstieg kann von Mittelberg im Pitztal oder Sölden im Ötztal aus gestartet werden. Mit dem Zug kann man über Innsbruck oder Landeck bis zum Imst-Pitztal Bahnhof fahren, von wo aus es mit dem Bus nach Mittelberg geht. Um nach Sölden zu kommen, fährt man bis zum Ötztal Bahnhof und von dort mit dem Bus weiter. Von Mittelberg am Ende des Pitztals läuft man erst auf dem Fahrweg nach Südosten entlang des Bachs Pitze ins Gries, vorbei am Gletscherstübele zur Talstation der Materialseilbahn. Ab da geht es auf markiertem Steig in zwei bis drei Stunden zur Hütte. Die ersten Höhenmeter bei einem Aufstieg aus Sölden aus kann man mit dem Bus bewältigen, indem man bis zum Rettenbachgletscher fährt. Von hier aus geht es über das Pitztaler Jöchl in knapp eineinhalb bis zwei Stunden weiter zur Hütte.

Die Tour auf die Wildspitze von der Braunschweiger Hütte ist eine Tagestour mit einer reinen Gehzeit von fünf bis sechs Stunden.

Die Breslauer Hütte. Foto: DAV/Anton Klocker

Die Breslauer Hütte

Die Breslauer Hütte, die auf 2844m am Fuß der Wildspitze liegt, ist Ausgangspunkt für die wohl bekannteste Tour, die von Nordosten über den Jubiläumsgrat auf den Gipfel führt. Die Anreise für den Aufstieg auf die Hütte erfolgt per Bahn, Bus oder PKW nach Vent im Ötztal, von wo aus man die knapp zweieinhalbstündige Wanderung beginnen kann. Über 950 Höhenmeter führt die etwa viereinhalb Kilometer lange Tour erst über einen breiten, leicht ansteigenden Weg zur Stableinalm, um von dort in einen steileren Bergpfad überzugehen, der bis zur Breslauer Hütte führt. Die Wanderung ist von mittlerer Schwierigkeit und bietet grandiose Ausblicke über Vent und das südliche Ötztal. Wem der Aufstieg auf die Hütte nicht reicht, kann am Nachmittag noch eine Tour auf den Gipfel des Urkundholm machen, der mit 3113m einer der Hausberge der Breslauer Hütte ist.

Für die Tour auf die Wildspitze sollte man einen ganzen Tag einplanen, je nach Erfahrung und Ausdauer liegt die reine Gehzeit bei sechs bis acht Stunden.

Das Taschachhaus mit Blick ins Taschachtal. Foto: DAV/DAV Sektion München

Das Taschachhaus

Eine weitere Hütte, die sich als guter Ausgangspunkt für eine Tour auf die Wildspitze eignet, ist das Taschachhaus. Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt man mit der Bahn über den Bahnhof Imst und dann weiter mit dem Postbus ins Pitztal bis Mandarfen. Von hier aus kann die Hütte über mehrere Routen erreicht werden. Für Trittsichere ist ein Zustieg über den Fuldaer Höhenweg mit einer Gehzeit von drei bis vier Stunden empfehlenswert. Ein Teil des Weges führt bergseitig über einen Panoramasteig, der eine grandiose Aussicht bietet. Von Mandarfen fährt man mit einer Gondel der Riffelseebahn zur Bergstation, geht hinunter zum Riffelsee um bei der Grubenkopfstation den Seebach überqueren und dem Weg in das Taschachtal zum Taschachhaus folgen. Der einfachere Aufstieg mit einer Gehzeit von drei Stunden geht westlich von Mandarfen los über den Bach Pitze und den Fahrweg zur Taschachalm, dann links weiter ins Taschachtal über den Ziehweg bis zur Materialseilbahn-Talstation und von dort weiter über den markierten Weg zur Hütte.

Die Wildspitze ist von hier aus in fünf bis sechs Stunden reiner Gehzeit über den Taschachferner erreichbar, und ist als Tagestour ausgelegt.

Der schneebedeckte Gipfel der Wildspitze: von hier hat man einen atemberaubenden Blick. Foto: Axel Klemmer

Übergänge auf die anderen Hütten

Von allen drei Hütten hat man die Möglichkeit Touren auf die jeweils anderen zwei Hütten zu starten:

  • Braunschweiger Hütte ↔ Breslauer Hütte: ca. 4h 30min

  • Braunschweiger Hütte ↔ Taschachhaus: ca. 5h

  • Breslauer Hütte ↔ Taschachhaus: ca. 7h

Man kann aber auch andere umliegende Hütten erreichen, etwa die Vernagthütte, die Rauhekopfhütte oder das Gepatschhaus.

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