Verfahren für Kraftwerk Kaunertal verzögert sich

Bei den Plänen zum Ausbau des Wasserkraftwerks Kaunertal scheint es noch Nachbesserungsbedarf zu geben. Die eigentlich für Ende Juni geplante öffentliche Auflage der Pläne wurde verschoben.

Eigentlich wäre es am 16. Juni 2023 so weit gewesen: die Umweltbehörde des Land Tirol plante die öffentliche Auflage der umfangreichen Unterlagen und Pläne für die Kraftwerkserweiterung im Kaunertal und Platzertal. Das wäre der Startschuss gewesen für ein jahrelanges rechtliches Verfahren um die Umweltverträglichkeit dieses Vorhabens festzustellen.

Standort der geplanten Staumauer: Im Platzertal würden Moorflächen, ein mäandrierender Wildbach und wertvolle Ökosysteme geflutet. Foto: DAV/Franz Güntner

Start des UVP-Verfahrens verzögert

Überraschenderweise kam es nicht zum geplanten Verfahrensstart: es besteht wohl noch Nachbesserungsbedarf an den Unterlagen und Gutachten, um die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu starten. Die Unterlagen sind noch nicht vollständig und es ist nun frühestens im Herbst 2023 mit dem Beginn des UVP-Verfahrens zu rechnen.

Große Demo gegen Kraftwerkspläne

In der Zwischenzeit hegt sich immer mehr Widerstand und Unmut gegenüber diesem massiven Eingriff in die teils hochalpine Natur und Landschaft. Durch die Ableitung von bis zu 80% des Wassers aus Venter Ache und Gurgler Ache würde ein weltbekannter Wildwasserspot dauerhaft verloren gehen. Der Bau eines Staudamms bedroht wertvolle Lebensräume und Moorflächen im unerschlossenen Platzertal.

Am vergangenen Sonntag 25.06. versammelten sich mehr als 600 Menschen in Innsbruck auf der WET (Wildwasser Erhalten Tirol) gegen den geplanten Ausbau des Kraftwerks. Ein klares Zeichen für den Erhalt der Ötztaler Ache, hochsensibler Lebensräume und Moore im Platzertal.

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