Die Rieserfernerhütte.
Die Rieserfernerhütte. Foto: AVS/Martin Zenzi
Rieserfernerhütte

Abseits des Trubels

Die Rieserfernerhütte liegt auf 2798m und ist damit die höchstgelegene Schutzhütte des Alpenvereins Südtirol. Der für Übergänge zwischen dem Antholzer Tal und dem Reintal wichtige Stützpunkt am Gemsbichljoch auf knapp 2800 m ermöglicht Gipfeltouren auf die Spitzen der Rieserfernergruppe und ist daher alpinistisch äußerst interessant.

Alpenvereinshütte mit ursprünglichem Charakter 

Eine Hütte aus Stein in einer Wüste aus Stein mit einem kleinen Gebirgssee vor der Haustüre – so ließe sich die Rieserfernerhütte in einem Satz charakterisieren. Die massive Hütte befindet die sich auf dem Gemsbichljoch am Riesenferner Hauptkamm. Von hier aus lassen sich unterschiedlich schwierige Klettersteige, Wander- und Hochtouren in Angriff nehmen. Für die meisten davon braucht man Gletschererfahrung, die Gelttalspitze (3.126 m) setzt zumindest alpine Erfahrung voraus. Hier im Naturpark Rieserferner-Ahrn lassen dessen naturkundlichen Schätze eindrucksvoll bestaunen. In den nach Norden ausgerichteten Hochkaren ist die Rieserfernergruppe noch verhältnismäßig stark vergletschert. Nach Süden und Osten fallen die Gipfel mit teils mächtigen Wänden in die umliegenden Täler ab.

Abseits vom Rummel am Bergsee: die Rieserfernerhütte. Foto: AVS/Martin Zenzi

Ersatzbau für die ehemalige Fürther Hütte 

Errichtet wurde die Rieserfernerhütte von 1977 bis 1980. Die Sektionen Bozen und Bruneck entschlossen sich, gemeinsam den Wiederaufbau der ehemaligen Fürther Hütte zu wagen. Die Fürther Hütte bestand nur noch als Bauruine. Sie war 1903 von der DuÖAV-Sektion Fürth errichtet, nach dem Ersten Weltkrieg enteignet und an den CAI übertragen worden. Schlechtes Wetter und der schwierige Bau der Materialseilbahn verzögerten zunächst den Baufortschritt. Unter eifrigem Engagement der Ortsstelle Antholz konnte die Rieserfernerhütte schließlich gebaut und im Juli 1980 feierlich eingeweiht werden. Die Hütte, die über einen nicht versperrten Winterraum verfügt, hat Anfang der 2000er das Umweltgütesiegel erhalten.

Hier ist Trittsicherheit gefragt: der Zustieg zur Hütte aus Antholz. Foto: AVS/Martin Zenzi

Eine ruhiges Plätzchen am Bergsee

Die Hütte liegt etwas abseits vom großen Rummel und ist nicht sehr überlaufen. Freunden von Mehrtageswanderungen sei die Durchquerung der Rieserfernergruppe ans Herz gelegt, sie kann in vier Etappen bewältigt werden und bindet die Kasseler Hütte (2276 m) sowie die Barmer Hütte (2591 m) mit ein. Für eine Gipfeltour - alpine Erfahrung vorausgesetzt - bieten sich gleich mehrere Dreitausender wie der Schneebige Nock (3358 m), das Fernerköpfl (3241 m), der Magerstein (3273 m) oder die unschwierige Gelltalspitze (3126 m) an.

Seit 2022 wird die Rieserfernerhütte von Martin Nocker bewirtschaftet. Die Hüttengäste schätzen die Gastfreundschaft von Martin und seinem Team ebenso wie die regionaltypischen schmackhaften Gerichte. Langsam neigt sich die Hüttensaison dem Ende zu, der Hüttenschluss wird am 23./24. September gefeiert. 

Abendstimmung auf der Hütte. Foto: AVS/Martin Zenzi

Wissenswertes und der Weg zur Hütte

Mit dem Zug reist man bis zum Bahnhof Bruneck oder Olang und von dort aus per Bus zur Haltestelle Antholz-Mittertal oder Sand in Taufers-Rein. Der Hüttenzustieg vom Antholzer Tal oder vom Reintal aus erfordert rund 3,5 Stunden Gehzeit. Möglich ist ein Zustieg auch von Oberwielenbach oder Mühlbach (oberhalb Gais), hier ist mit rund 5 Stunden Gehzeit zu rechnen.

Weitere Informationen zu der Hütte, den Zustiegen und Touren gibt's hier.

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