Lehrteam Familienbergsteigen

Steffi Kreuzinger erzählt:

 

Was begeistert Dich besonders an der Arbeit im Lehrteam Familienbergsteigen?

 

Am Familienbergsteigen begeistert mich die tolle Zusammenarbeit im Lehrteam mit Menschen, die für viele verschiedene Aspekte des Unterwegsseins in den Bergen stehen; mich begeistert die Idee, Familien darin zu unterstützen gemeinsam mit Kindern Bergnatur zu erleben und das zu allen Jahreszeiten (besonders die Leitung der Winter-Schneeschuh-Fortbildungen haben meiner Tochter und mir viele unvergessliche Momente beschert).

 

Besonders wichtig ist es mir, Menschen für einen achtsamen Umgang mit sich und mit der Natur zu sensibilisieren und sie für Natur- und Klimaschutz zu motivieren. Im Sinne von Familienbildung bieten die FGL-Fortbildungen mit Natur- und Nachhaltigkeitsschwerpunkten eine schöne Möglichkeit, dass sich Eltern und Kinder auf intensive Erlebnisse in den Bergen einlassen. Wir spüren ursprüngliche Natur hautnah, erleben diverse Gemeinschaft und erproben, was es heißt ein Wochenende gemeinsam nachhaltig zu leben. Stärkung und Blaupause für den Alltag!

 

Steffi Kreuzinger, Lehrteam Familienbergsteigen

Ulrike Seifert berichtet:

Und was waren aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen in den letzten 30 Jahren?

 

Ich bin seit 1990 im Lehrteam Bergsteigen. War 10 Jahre lang verantwortlich für das Team und den Bundesausschuss Familienbergsteigen mit Sitz Verbandsrat.

Die erste große Herausforderung war 1992. Die Familienarbeit sollte durch die Sektionen weiter betrieben werden, weil die Projektförderung beendet wurde. Das wäre das AUS für das Familienbergsteigen gewesen. Nur durch das große ehrenamtliche Engagement konnte es weiter gehen: Ausbildungskurse mit wenig Geld und vielen Familien, Konzeptentwicklung durch das Lehrteam, die Broschüre "Mit Kindern auf Hütten", ehrenamtlich organisierte Fachtagungen mit 200 Teilnehmenden.

 

Erst 2001 wurde die erste halbe hauptamtliche Personalstelle geschaffen, verbunden mit mehrmaligem Wechsel der Zuständigkeiten in der Bundesgeschäftsstelle.

 

Ein schwer erkämpfter Meilenstein waren der Familienbeitrag und die Ermäßigung bei Hüttenübernachtungen für Kinder. Durch die Änderung des Strukturkonzepts 2008 gab es dann auch keinen Bundesausschuss Familienbergsteigen mehr.

 

Die Anerkennung durch die Sektionen und dem Bundesverband verbesserte sich erst durch die Erfolge des Familienbergsteigens. Neue Herausforderungen sind heute der Wandel des Familienlebens, die veränderte Kindheit und die immer weniger werdende kindgerechte Umwelt für Bewegung, Spiel und Sport.

 

Der DAV ist mit dem Familienbergsteigen einzigartig in der Sport- und Vereinslandschaft in Deutschland. „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“. Eine Familiengruppe in der Sektion, gemeinsame Angebote für Jung und Alt und Familiengerechtigkeit im Verband unterstützen und helfen Familien bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe.

 

Teilnehmerin nach einem Ausbildungskurs: "Wir waren eine tolle Gruppe. Motivationen und Anregungen beurteile ich als sehr großen Gewinn. Man geht ungerne auseinander!"

 

Ulrike Seifert, Lehrteam Familienbergsteigen