Wasserrad auf Hütte
Frisches Wasser ist auf manchen Hütten Mangelware. Foto: DAV/Frank Harting
Wasserversorgung auf Hütten

Woher kommt das Wasser?

Im Tal brauchen wir uns meist keine Gedanken zu machen, woher das Wasser aus dem Hahn kommt. Wie aber sieht es auf den mehr oder weniger hochgelegenen Alpenvereinshütten aus?

Woher kommt das Wasser?

Viele würden nun sagen: „Aus einer Quelle, natürlich". Das stimmt nur bedingt, denn als Quelle können nur Wasserläufe bezeichnet werden, die mindestens 50 Tage unter der Erde fließen und dann wieder an die Oberfläche kommen. Für gewöhnlich, werden bei Hütten oberflächennahe Wasservorräte genutzt, z.B. aus Niederschlägen oder auch das Schmelzwasser der Gletscher. Die jeweilige Verfügbarkeit ist natürlich von der Höhenlage der Hütte abhängig.

Ein reißender Fluss ist nicht gleichzusetzen mit einer Quelle. Foto: DAV/Karl Dörnemann

Wie kommt das Wasser auf unsere Hütten?

Im Idealfall findet man Wasservorkommen oberhalb der Hütte. Dadurch kann es ohne zusätzliche Hilfe von oben nach unten zu den Wasserspeichern geleitet werden. Tritt das Wasser unterhalb der Hütte auf, muss es mit elektrischen Pumpen nach oben befördert werden. Danach wird es gespeichert und steht der Hütte zur Verfügung. Ein Beispiel ist die Neue Prager Hütte. Wenn ihr dazu genaueres wissen wollt, schaut euch das Video „Hüttentechnik- kurz erklärt" an.

Warum wird das Wasser manchmal knapp?

Durch den klimabedingten Rückgang der Gletscher in den Alpen steht Jahr für Jahr immer weniger Wasser zur Verfügung. Vor allem die hochalpinen Hütten leiden unter diesen Veränderungen.

Schnee und Eis sind die natürlichen Wasserspeicher für Berghütten und spielen somit eine wichtige Rolle in der Wasserversorgung. Schmelzen diese nun zu schnell oder zu wenig ab, wird es immer wichtiger künstliche Wasserspeicher zu errichten, denn kein Tropfen des transparenten Goldes soll verloren gehen.

Schnee und Eis sind natürliche Wasserspeicher. Foto: DAV/Marco Kost

Was passiert wenn das Wasser knapp wird?

Kurzfristig können Hüttenwirtsleute und hüttenbesitzende Sektionen schnell Maßnahmen ergreifen. Diese sind meistens zum Unmut der Hüttengäste, denn es handelt sich um Einsparungen. Das bedeutet: Waschräume sperren, Toiletten sperren und eventuell auf Trockentoiletten ausweichen. Natürlich helfen diese Methoden nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt.

Langfristig müssen neue Konzepte entwickelt und umgesetzt werden, damit die Hütten weiterhin bestehen können. Dazu zählt beispielsweise die Umstellung auf Trockentoiletten. Ist ein wichtiges Wasservorkommen versiegt, zieht das oftmals den kompletten Umbau der Hütte nach sich.

Welche Möglichkeiten gibt es, Wasser zu sparen?

Die Hüttenwirtsleute haben den Wasserverbrauch oftmals schon sehr eingeschränkt. Dazu zählen Maßnahmen wie Duschmarken, Trockentoiletten oder weniger Spülwasser in den Toilettenbehältern.

Wenn das Wasser auf der Hütte nämlich wirklich ausgeht, muss es mit dem Hubschrauber, der Materialseilbahn oder anderweitig vom Tal auf die Hütte transportiert werden.

Was kann ich tun, um Wasser zu sparen?

Duschen kann während einer Hüttentour ruhig auch einmal „überbewertet“ werden. Denn wenn alle etwas „riechen“, merkt keiner mehr wer genau das ist.

Sich mit dem "Waschlappen" am Waschbecken zu waschen nach althergebrachter Methode (auch als "Katzenwäsche" bekannt) ist eine gute Möglichkeit, sich auch nach einem anstrengenden Tag in Bergen wieder frisch und sauber zu fühlen - und dabei noch Wasser zu sparen.

Und am liebsten trinken wir unser wertvolles Wasser immer noch, anstatt es den Abfluss hinunterspülen!

Duschen muss nicht immer sein. Foto: DAV/ Jens Klatt

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