Abbildung eines LVS-Gerätes
LVS-Gerät Mammut "Barryvox". Foto: Mammut
LVS-Geräte-Test 2022

Mammut Barryvox (Software 3.4)

Das Barryvox ist das Allround-Gerät des Schweizer Unternehmens und schon seit 2018 auf dem Markt. Durch Updates haben sich seitdem ein paar Kleinigkeiten verbessert. Die Bedienbarkeit ist gewohnt solide und ist auch für Neuanwender*innen intuitiv und schnell erlernbar.

Signalsuche:

Bei der Reichweite gehört das Barryvox zu den stärksten Geräten, nach einem frühen Erstempfang ist allerdings ein kleiner Unschärfebereich vorhanden, bis ein stabiles Signal bleibt (57/36/26m). Bei starken Störquellen wird die empfohlene Suchstreifenbreite von 70 Meter auf 20 Meter reduziert und dies deutlich am Display angezeigt.

Grobsuche:

Waagrechter Sender: gut

Senkrechter Sender: gut

Ab Erstempfang wird die suchende Person grundsätzlich zielgerichtet zum Sender hingeführt. Die Anzeigewerte nehmen nur langsam ab, dann treten kontinuierlich und im Übergangsbereich von der Grob- in die Feinsuche (ab ca. 15 m Anzeigewert) zum Teil große Sprünge auf. Anwender*innen müssen mit dem Barryvox an der Schwelle der beiden Suchphasen noch aufmerksamer als ohnehin sein, da man ansonsten Gefahr läuft, bei zu hoher Laufgeschwindigkeit über die verschüttete Person „drüberzulaufen“. Wer das weiß, sollte mit dem Barryvox allerdings keinerlei Probleme bei der Annäherung haben. In der Grobsuche gibt es jedoch Unterschiede zwischen senkrechtem und waagrechtem Sender. Bei ersterem treten bei 25 Meter Versatz bei manchen Durchgängen Signalverluste sowie nicht erkennbare 180°-Fehler auf.

Feinsuche:

Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut

Tiefe Verschüttung: sehr gut

Suchunterstützung: gut

In der Feinsuche zeigte das Barryvox Stärken sowohl im tiefen als auch im weniger tiefen Verschüttungsszenario. Die suchende Person wird dabei akustisch gut beim Näherkommen unterstützt, die optische Hilfe beim Wechsel von der Grob- in die Feinsuche ab 3 Meter könnte deutlicher ausfallen. Der Anzeigewert bleibt beim Drehen stabil und ist somit auch für Anfänger*innen gut geeignet.

Mehr-Personen-Verschüttung:

Erkennen: sehr gut

Lösen: gut

Analog zur Grob- und Feinsuche treten auch hier vermehrt größere Sprünge in den Anzeigewerten für die Distanz auf. Es wurden in allen Durchläufen alle drei Sender erkannt, wobei der dritte Sender im komplexen Szenario erst im Nahbereich des ersten Senders erkannt wurde. Störend ist allerdings die Signalverarbeitung nach dem Markieren eines Senders, die recht lang braucht, bevor sie ein anderes verfolgbares Signal anzeigt. 180°-Fehler wurden erkannt und auch angezeigt.

Gruppencheckfunktion:

Der Gruppencheck lässt sich einfach aktivieren. Die zu überprüfenden Sender dürfen allerdings nicht zu nahestehen, sonst ertönt ein Fehlerton – in beengten Situationen etwas nervig und nicht immer hundertprozentig eindeutig. Ein Sender wird nur über ein akustisches Signal angezeigt, nicht jedoch über eine Distanzanzeige. Ein Sender außerhalb der Normfrequenz wurde nicht erkannt.

Usability:

Das Gerät wirkt insgesamt wertig, die Tastenwahl funktioniert auch mit Handschuhen problemlos und ist stets eindeutig. Das Tragesystem ist durchdacht, wirkt aber ein wenig klobig. Das Gerät passt dort nur auf eine Art hinein (Display zum Bauch). Angenehm ist, dass auch das verstaute Gerät noch eingeschaltet (=Send) werden kann. Updates können über ein Service Center (Hersteller oder Partnergeschäfte) oder über ein anderes bereits geupdatetes Barryvox-Gerät aufgespielt werden.

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