Abbildung eines LVS-Gerätes
LVS-Gerät BCA "Tracker 4". Foto: BCA
LVS-Geräte-Test 2022

BCA "Tracker 4" (Software 6.4)

Die neue Generation der Trackerreihe bleibt ihrer Linie treu. Alleinstellungsmerkmal ist vor allem die rot leuchtende LED-Anzeige, was eine Hintergrundbeleuchtung hinfällig macht. Stärken sind die schnelle Signalverarbeitung, Schwächen zeigt es jedoch beim Auffinden von senkrechten Sendern.

Signalsuche:

Die Distanz beim stabilen Erstsignal beträgt beim Tracker 4 im Mittel (x-/y-/z-Lage) 42,5/24/9 Meter. Das Gerät ist damit sehr sensitiv gegenüber dem Einfluss der Koppellage. Die Reduktion der y- respektive z-Lage zur x-Lage beträgt 44 bzw. 79 Prozent. Interessant: während das Tracker 4 bei senkrechtem Sender in schlechtester Koppellage nur bei 9 Metern stabil empfängt, erhöht sich die Reichweite beim Drehen des Gerätes nahe an die y-Werte, was auf einen stark elliptischen Empfangsbereich hindeutet. Aus unserer Sicht kann es daher empfehlenswert sein, das Gerät wie bei den älteren 1- oder 2-Antennen-LVS-Geräten während der Signalsuche zu schwenken.

Grobsuche:

Waagrechter Sender: gut

Senkrechter Sender: problematisch

Das Tracker 4 zeichnet sich durch eine schnelle Anzeige und einen markanten Ton aus. Im Fernbereich ist die Grobsuche geprägt von kurzen Signalverlusten und Distanzsprüngen bei beiden Szenarien. Im Nahbereich ist die Hinführung dann jeweils ohne Probleme. Möglich ist das Finden des Senders bei waagrechtem Sender bei 25 Metern Versatz mit leichten Sprüngen, bei senkrechtem Sender allerdings erst bei 15 Metern.

Feinsuche:

Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut

Tiefe Verschüttung: gut

Suchunterstützung: gut

Bei der Feinsuche schneidet das Tracker 4 bei mittlerer Verschüttungstiefe sehr gut und bei den Szenarien mit tiefer Verschüttung gut ab. Das Gerät zeigt in allen Szenarien ein einzelnes Minimum an, das innerhalb eines Radius von nur 25 Zentimetern Abstand zum Punkt direkt über dem Sender liegt. Lediglich beim Drehen des Gerätes werden kleinere Distanzsprünge angezeigt. Der Anzeigewert liegt etwas höher als der gemessene Abstand, so wechselt das Gerät nur bei mehr als 1,6 Metern über dem Sender überhaupt nicht in den Feinsuchmodus – für die Benutzer*in irreführend kann dann der noch vorhandene Richtungspfeil sein. Positiv sind die schnell ausgegebenen Anzeigewerte, die ein zügiges (aber nicht zu hastiges!) Auskreuzen ermöglichen; die feine akustische Abstimmung wirkt zudem unterstützend.

Mehrpersonen-Verschüttung:

Erkennen: akzeptabel

Lösen: problematisch

Da das Markieren eines Senders von mehreren Verschütteten beim Tracker anders als bei den Mitbewerbern gelöst ist, kommt das Gerät bei manchen von uns durchgeführten Szenarien der Mehrfachverschüttung schnell an seine Grenzen – speziell bei mehr als zwei Sendern.

In beiden durchgeführten Szenarien mit zwei weit auseinanderliegenden Sendern erkennt das Gerät den zweiten Sender recht spät; beim Ausblenden des ersten Senders muss sich die suchende Person relativ rasch aus dem Empfangsbereich entfernen, sonst wird nach Ablauf der Signalunterdrückung wieder der erste Sender angezeigt. Beim Szenario mit den drei eng beieinander liegenden Sendern ist bei einem Durchlauf das Ausblenden gut möglich und die Zielführung zu den weiteren Sendern möglich, in einem anderen Fall funktionierte das Ausblenden hingegen nicht zuverlässig und die Heranführung an die weiteren Sender war nicht möglich. Durch langes Drücken der Option-Taste kann im „Big Picture Mode“ durch Anzeigen der jeweiligen Distanzen zu den Geräten ein Überblick über die MPV-Situation gewonnen werden.

Gruppencheckfunktion:

Das Tracker 4 verfügt über keine Gruppencheckfunktion. Ob eingeschaltete Geräte anderer Gruppenteilnehmer*innen auch korrekt senden, muss wie früher und mittlerweile etwas ungewohnt im normalen Suchmodus geprüft werden – umständlich bei größeren Gruppen oder Menschenansammlungen. Geräte mit fehlerhaften Sendeparametern werden ohne Auffälligkeiten angezeigt.

Usability:

Das Gehäuse wirkt robust und ist an den Seiten stark gummiert. Der etwas abstehende Schalter lässt sich leicht in die gewünschte Stellung bringen – und bleibt auch da. Die Überarbeitung der Icons für Aus, Senden und Suchen sind im Vergleich zum Vorgänger jetzt unmissverständlich. Bei einem Testexemplar wurde der Drehschalter leicht überdreht. Das Gerät funktionierte weiterhin, jedoch war die Übereinstimmung der Schalterposition nicht mehr gegeben. Der schnell am Tragegurt zu befestigenden Gummizug bietet viel Spielraum – angenehm beim Suchen, etwas zu lang, um es einfach nur hängen zu lassen. Das Gerät kann mit Gummizug nur kopfüber in die Tasche der Halterung gesteckt werden. An diesem ist außerdem ein kleiner Schlüssel zum Öffnen des Batteriefachs befestigt (3xAAA Alkaline). Updates lassen sich dank USB-Kabel über den Computer aufspielen.

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