Abbildung eines LVS-Gerätes
LVS-Gerät Arva "Evo5". Foto: Arva
LVS-Geräte-Test 2022

Arva "Evo 5" (Version 1.8.1)

Das Nachfolgemodell des Evo 4 ist ein einfaches und leichtes LVS-Gerät des französischen Herstellers Arva. Auch wenn es leichte Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger aufweist, hat es dennoch einige nicht unerhebliche Schwächen.

Signalsuche:

In bester Koppellage kann ein stabiler Empfang bei guten 46 Metern erreicht werden. Mit einer Reichweite von 28 Meter in y- und nur 17,5 Meter in schlechtester Koppellage fällt die Leistung jedoch dort rapide ab. Bei waagrechtem (x,y) Sender auffallend ist außerdem der doch beträchtliche Unterschied zwischen Erstempfang und stabilem Signal von durchschnittlich 17 bzw. 11 Metern. Dennoch: In allen Koppellagen eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorgänger Evo4. Umgebende Störsignalen werden angezeigt und die empfohlene Suchstreifenbreite von 50 auf 20 Meter reduziert.

Grobsuche:

Waagrechter Sender: akzeptabel

Senkrechter Sender: mangelhaft

In der Grobsuche hat das Evo 5 noch einiges an Luft nach oben. Bei waagrechtem Sender kann das Gerät noch als „akzeptabel“ bewertet werden, bei senkrechtem Sender ist die Heranführung jedoch selbst bei 10 Meter Versatz nicht ohne Probleme durchzuführen und daher als „mangelhaft“ zu bewerten. Die Heranführung im Grenzbereich ist durch Schlangenlinien und Signalverluste geprägt.

Feinsuche:

Mittlere Verschüttungstiefe: akzeptabel

Tiefe Verschüttung: akzeptabel

Suchunterstützung: gut

Das Evo 5 weist bei allen Szenarien zwei Minima auf, die allerdings weniger als einen halben Meter vom eigentlichen Minimum entfernt sind, das sich in der Praxis deshalb sondieren lässt; auch reagiert es beim tiefen Verschüttungsszenario relativ sensibel auf Drehbewegungen mit Distanzsprüngen von bis zu 0,5 Meter, weshalb ein möglichst geradliniges Auskreuzen ohne Drehen des Gerätes um die eigene Achse angestrebt werden sollte. Die Benutzerfreundlichkeit ist gut. Eine akustische und optische Hilfe unterstützt beim Übergang in den Feinsuchmodus bzw. in diesem selbst. Die Anzeigewerte sind stabil, die Rechengeschwindigkeit des Chips erlaubt ein zügiges Vorgehen.

Mehrpersonen-Verschüttung:

Erkennen: akzeptabel

Lösen: akzeptabel

Bei zwei weiter auseinanderliegenden Sendern wurde der Zweite erst nach Markieren des Ersten erkannt. Was das Markieren und Verfolgen von weiteren Sendern bei eng beieinander liegenden Sendern betrifft, ist das Ergebnis einmal hui, einmal pfui. Man hat den Eindruck, dass das Isolieren der Sender ausgezeichnet funktioniert, wenn das Gerät bei einem Durchgang einmal ein Signal hat. Ist das aber nicht der Fall, lässt das Gerät die suchende Person eher ratlos zurück. In der Bewertung der MPV ist das Erkennen somit als gerade noch akzeptabel einzuordnen, das Markieren und Verfolgen als akzeptabel.

Gruppencheckfunktion:

Angenehm: Beim intuitiv zu aktivierenden Gruppencheckmodus kann das suchende Gerät sehr nahe an das zu überprüfende herangeführt werden. Tritt ein Fehler auf, ändert sich kurz die Tonfrequenz des Geräts. Geringe Abstände zwischen zwei Sendern werden nicht angezeigt. Die Abweichung in der Frequenz wird erkannt und akustisch und visuell mitgeteilt.

Usability:

Positiv sind das geringe Gewicht und die handliche Größe des Geräts. Weniger gut gefällt der Wechselschalter, der mit ziemlich viel Kraft verschoben werden muss, genauso wie die etwas klein geratene Lock-Taste, deren Betätigung mit Handschuhen herausfordernd bis unmöglich ist. Im Feld ist das Evo5 das einzige Gerät, das serienmäßig ohne eigenes Tragesystem kommt (optional verfügbar); es wegzulassen und in der Hosentasche zu verstauen, bietet sich aufgrund der geringen Abmessungen und dank des beiliegenden Bandes (als Gürtel um den Bauch zu binden) jedenfalls an. Beim Ausschalten ertönt ein Warnton, man muss zusätzlich mit der Markiertaste bestätigen. Eine Sicherheitshürde, durch die es aber in der Praxis vor allem in Übungsszenarien vorkommt, dass das Gerät recht unersichtlich weitersendet (Schiebeschalter auf Off). Das Gerät bietet keine Updatefunktion.

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