Die Weißtanne auf einer Lichtung
Die Weißtanne. Foto: Adobe Stock/ferkelraggae
Der stabilste Nadelbaum der Wälder

Die Weißtanne

Die (Weiß-)Tanne gilt als mystischer und märchenhafter Waldbewohner. Sie ist ein typischer Waldbaum und besonders gut im Boden verwurzelt, wodurch sie Stürmen und Winden gut trotzen kann.

Typisch ... Weißtanne

Die Weißtanne erreicht eine Höhe von bis zu 65 Metern und kann um die 600 Jahre alt werden. Sie lebt in Gesellschaft von Buche, Bergahorn, Fichte und in tieferen Lagen auch der Eiche. Die Nadeln der Weißtanne zeigen sich auf der Oberseite satt grün mit einer nur schwach eingesenkten Mittelrippe. Am Ende sind sie stumpf – es besteht also keine Stechgefahr.

Die Weißtanne. Foto: Adobe Stock/lichtbildmaster

Alpen-Botanik-Talk

Die Weißtanne heißt

  • Wissenschaftlich: Abies alba

  • Englisch: Silver fir

  • Französisch: Sapin argenté

  • Italienisch: Abete bianco

  • Slowenisch: Bela jelka

Wo lohnt es sich Ausschau zu halten? – Vorkommen

Die Weißtanne kommt bis zu einer Höhe von etwa 1300 Metern vor. Vor allem im südlichen Mittelgebirge, dem Bayerischen Wald und den Alpen aber auch in Polen, dem Balkan und den Karpaten fühlt sie sich wohl.

Sie mag vor allem gut durchlüftete und nicht zu feuchte Böden. Am liebsten hat die Weißtanne tonigen, nährstoffarmen und humusreichen Untergrund.

Kleine Kulturgeschichte der Tanne

Kaum ein anderer Baum findet sich in Märchen und Mythen öfter wieder als die Tanne. Dröseln wir das Wort auf, so finden wir darin das mittelhochdeutsche „Tan“, was so viel bedeutet wie Wald. Viele Märchen beispielsweise der Gebrüder Grimm haben ihren Schauplatz im dunklen Wald.

Auch zu vorchristlichen Zeiten haben die Menschen der Tanne eine magische Kraft unterstellt. Bei den Germanen beispielsweise galt die Tannen als Symbol von Leben und Wachstum.

Und auch heute hat die Tanne im christlichen Glauben eine tragende Rolle. Seit etwa dem 16. Jahrhundert stellen wir zur Weihnachtszeit einen Tannenbaum auf. Allerdings ist heute nicht mehr die Weißtanne der häufigste Christbaum, sondern die Nordmanntanne.

Wusstest du, dass ...

  • … die Tanne als besonders sturmsicher gilt, da ihre Pfahlwurzel ihr besseren Halt im Boden gibt.

  • …es eine ganz einfache Methode gibt Tannen und Fichten zu unterscheiden? Die Zapfen der Tanne wachsen nämlich nach oben, „stehen“ also auf den Ästen, während die der Fichte am Ast hängen. Zudem werfen Tannen ihre Samen noch am Baum ab, findest du also „Tannenzapfen“ am Boden, dann sind es wahrscheinlich eher die Zapfen der Fichte.

  • … die Rinde von Weißtannen erst im Alter silber- bis weiß-grau und rissig wird? Vorher ist sie glatt und graubraun bis dunkelgrau.

  • … die Nadeln der Weißtanne erst nach etwa sieben bis elf Jahren abfallen.

  • … eine Weißtanne hunderte Jahre im Schatten größerer Bäume leben und sobald sie Platz bekommt innerhalb weniger Jahre in die Höhe schießen kann.

  • … Weißtannen besonders empfindlich gegenüber Dürre und Spätfrost sind.

Ein Zapfen der Weißtanne. Foto: Adobe Stock/maggiw

Literaturempfehlung

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