Ein Steinhuhn steht auf einem kleinen Fels in einer Bergwiese.
Das Steinhuhn fühlt sich gestört, wenn der Mensch immer weiter in seinen Lebenraum eindringt. Foto: AdobeStock
Versteckt zwischen Felsen und Sträuchern

Das Steinhuhn

Die Chance, in den Alpen einem Steinhuhn zu begegnen, ist an felsdurchsetzten, sonnigen und trockenen Grashängen am größten. Idealerweise macht man aber einen großen Bogen um seinen Lebensraum, denn wie andere Hühnervögel ist auch dieser mittelgroße Vogel in seinem Bestand seit Jahrzehnten rückläufig.

Kurz & knapp

Lebensraum

Ursprünglich war das Steinhuhn in ganz Mittel- und Südeuropa verbreitet. Heute hat es seinen Lebensraum in niedrigeren Gefilden weitgehend verloren. Dahingegen ist das Steinhuhn, wenn auch in insgesamt geringer Zahl, im gesamten Alpenraum verbreitet, wo es in Höhenlagen zwischen 500m und 2700m brütet. Es bewohnt gerne sonnige und trockene Grashänge und steile Matten, ebenso wie steinige und felsige Steilhänge mit wenig Strauchbewuchs. Während sich das Steinhuhn im Sommer in höheren Lagen aufhält, wandert es im Winter für gewöhnlich hinunter zu etwas weniger exponierten Standorten und an die Waldgrenze.

Größe und Gewicht

Das Steinhuhn hat einen gedrungenen Körper, dazu einen kurzen Schwanz und weite, gerundete Flügel. Das Gesicht und die Kehle sind weiß, ein schwarzes Band trennt diese vom restlichen grauen Kopfbereich. 

Der Oberkörper des Steinhuhns ist graubraun-gefiedert, der Bauchbereich ist gelblich bis orange, sowohl die Füße als auch der Schnabel leuchten auffällig rot. Weibchen und Männchen sehen einander sehr ähnlich.

Steinhühner sind zwischen 30 und 40 Zentimeter groß, Männchen bringen bis zu 850 Gramm auf die Waage, Weibchen sind mit bis zu 750 Gramm etwas kleiner.

Europaweit geschützt: das Steinhuhn. Illustration: Stefan Caspari

Nahrung, Nachwuchs & Alter

Das Steinhuhn ernährt sich im Sommer vor allem von Früchten sowie von Gras- und Seggensamen, im Winter von Beeren und Knospen sowie auch Kätzchen von Haselsträuchern, Erlen oder Birken. Damit ernährt es sich, ähnlich wie das Haselhuhn, fast ausschließlich vegetarisch, einzig die Jungvögel fressen in den ersten Lebenswochen vor allem Spinnen und Insekten.

Innerhalb seiner Art ist das Steinhuhn sehr gesellig und oft in kleinen Gruppen unterwegs. Ansonsten aber ist das Steinhuhn sehr scheu, bei Gefahr drückt es sich an den Boden, von wo es dann, wenn absolut nötig, in letzter Sekunde auffliegt.

Während der Paarungszeit trennen sich die Tiere aus der Gruppe; jeder Hahn sucht dann mit lautem Gesang eine Partnerin. Hat er ein Weibchen gefunden, ist sie es, die allein die Nestmulde scharrt und auch das Bebrüten der Eier übernimmt. Wenige Tage, nachdem die Jungen geschlüpft sind, überlässt das Männchen dem Weibchen auch die weitere Aufzucht.  

Alpen-Tier-Talk

Das Steinhuhn heißt

  • Wissenschaftlich: Alectoris gracea

  • Englisch: Rock Partridge

  • Französisch: Perdrix bartavelle

  • Italienisch: Coturnice   

  • Slowenisch: Skalna jerebica 

Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland

Das Steinhuhn ist sehr scheu und daher extrem schwer zu beobachten. In Deutschland belaufen sich Sichtungen auf die Allgäuer sowie Ammergauer Alpen.

Die Steinhuhn-Population gilt als gefährdet und bedarf eines besonderen Schutzes, so gehört es auch zu den NATURA-2000-Arten. Gestört fühlt sich das Steinhuhn immer wieder vom Menschen, der immer weiter in seine Lebensräume eindringt. Parallel dazu führt aber auch die Verbuschung einst offener Kulturlandschaft dazu, dass das Steinhuhn Lebensraum verliert. 

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