Drei Murmeltiere vor Felsen
Murmeltiere kann man in den Alpen relativ häufig beobachten. Foto: DAV/Sebastian Müller-Wolfskeil
Tunnelexperte & Langschläfer

Das Murmeltier

Murmeltiere nimmt man in den Bergen akustisch zumeist wahr, lange bevor man sie sehen kann: Zu hören ist ein schrilles Pfeifen, das sie ausstoßen, wenn sie einen potenziellen Feind entdecken.

Kurz & knapp

Lebensraum

Murmeltiere sind im gesamten Alpenraum verbreitet, meist auf Höhen zwischen 900 und 2500 Metern. Das Murmeltier lebt bevorzugt in alpinen, felsdurchsetzten Rasen oder in Steinfluren mit lückenhafter Krautvegetation. Vor allem an sonnigen Südhängen, auf denen der Schnee frühzeitig schmilzt, baut es sein – oft über Generationen hinweg erweitertes und – weitverzweigtes Höhlensystem.

Murmeltiere besitzen nur wenige Schweißdrüsen und können sich daher schlecht an warmes Klima anpassen. Das ist der Grund, warum Murmeltiere nach Süden hin seltener sind und dort zumeist in höheren Lagen zu finden ist.

Größe und Gewicht

Murmeltiere können knapp 60 Zentimeter lang werden bei einem Gewicht von drei bis sechs Kilogramm.

Nahrung, Nachwuchs & Alter

Hauptnahrungsquelle sind krautige Pflanzen: Zweikeimblättrige, von denen das Murmeltier gerne die Zwiebeln, Keimlinge und Blüten frisst. Auch Insekten gehören gelegentlich auf den Speiseplan. Charakteristisch sind die vier nachwachsenden Nagezähne. Während des Sommers frisst sich das Murmeltier einen Fettvorrat an und überlebt damit den Winterschlaf, der von Oktober bis Ende April/Anfang Mai dauern kann.

Murmeltiere leben in Familienverbänden und können bis zu 15 Jahre alt werden. Sie paaren sich nach der Überwinterung; nach etwa fünf Wochen Tragzeit bringen die Weibchen im Juni die Jungen zur Welt.

Alpen-Tier-Talk

Das Alpenmurmeltier heißt

  • Wissenschaftlich: Marmota marmota

  • Englisch: Alpine Marmot

  • Französisch: Marmotte des Alpes

  • Italienisch: Marmotta

  • Slowenisch: Alpski svizec

In felsdurchsetzten Wiesen fühlen sich Murmeltiere wohl. Foto: DAV/Sebastian Müller-Wolfskeil

Schutz

Der Bestand der Alpenmurmeltiere gilt laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als stabil.

In Bayern unterliegt das Murmeltier dem Jagdrecht. Hier gibt es jedoch keine Jagdzeit für das Murmeltier, so dass es ganzjährig geschont wird. Aktuell ist das Murmeltier in Bayern als nicht gefährdet eingestuft. Das Alpenmurmeltier ist in Österreich und in der Schweiz jagbares Wild und wird aktiv bejagt.

Murmeltiere werden mundartlich auch Murmel, Mankei oder Munggen genannt. Auch sonst sind die aus der Jagd stammenden Namen eher außergewöhnlich: Das männliche Tier ist der „Bär“, das weibliche die „Katze“. Die Jungen wiederum sind „Affen“.

Verbreitungsgebiete in Deutschland

Murmeltiere leben derzeit vor allem in den Bayerischen Kalkhochalpen, also in den Berchtesgadener Alpen, im Karwendel- und Wettersteingebirge sowie in den Allgäuer Alpen. Auch in den Voralpen kommen Murmeltiere mitunter ab einer Höhenlage von 1100 Metern vor.

Weitere Info

Es gibt immer wieder Forschungsprojekte, die Murmeltiersichtungen zählen, zum Beispiel vom Wildtier-Schutzverein Wildes Bayern e.V. 

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