Volle Hüttenterrasse
Die sonnige Terrasse nach der Bergtour - das heiß ersehnte Ziel vieler Bergsteigender! Foto: DAV/Marco Kost
Hütten-Guidelines für Neulinge

Hütten Check-in

Wo ist eigentlich die Rezeption, der Trockenraum und mein weiches Bett für die müden Glieder? Wer hat hier das Sagen und was ist eigentlich eine Schlafmarke?

Der Besuch auf einer Berghütte mag für Unerfahrene ungewohntes Terrain sein. Zum Glück gibt der Alpenverein nützliche Tipps für das Aufeinandertreffen mit den Wirtsleuten und eine Orientierungshilfe für die erste Übernachtung auf einer AV-Hütte.

Pflichtbewusstes Eintragen ins Hüttenbuch. Foto: DAV/Thilo Brunner

Wie checke ich ein?

Was das Abenteuer Hüttenübernachtung viel einfacher für alle Beteiligten macht, ist eine frühzeitige Reservierung des gewünschten Schlafplatzes, z.B. über das Online Reservierungssystem der alpinen Verbände. Das sichere Bett im Hinterkopf kann man sich nach einem erfolgreichen Aufstieg auf der Terrasse oder im Gastraum niederlassen. Und sich dann noch gemütlich bei der ersten Getränkebestellung als neuer Gast beim Hüttenwirt anmelden.

Außerdem ist es laut Hüttenordnung Pflicht, dass sich jeder Gast in das Hüttenbuch einträgt. Dies liegt meistens im Eingangsbereich oder der Gaststube aus und ist sozusagen das Protokoll aller Gäste, die sich in der Gegend befinden. Die Eintragung des Namens sowie Start und Ziel der Tour dient auch der eigenen Sicherheit. So weiß die Bergrettung im Notfall, wo und in welcher Richtung sie suchen muss.

Die Schlafmarke – ein wichtiges Detail der Übernachtung! Foto: DAV/Thilo Brunner

Schlafmarken, Hüttenruhe, Trockenräume

Ein Rezeptionsprozedere wie im Hotel gibt es in den meisten Fällen nicht. Bei der Anmeldung bekommt man eine Schlafmarke, den Übernachtungsbeleg, ausgehändigt und sein Bett gezeigt. Bis spätestens 22 Uhr sollten sich hier wieder alle Gäste zur Hüttenruhe eingefunden haben.

Wichtige Info: die Schlafmarke (oder einen Kassenzettel, wenn die Hüttenwirtsleute ein Kassensystem besitzen) ist ein relevantes Detail. Durch Vorlage dieses Beleges kann der Hüttengast seinen Anspruch auf die Gepäckversicherung nachweisen.

Neben Gast- und Schlafräumen ist ein weiterer Hotspot der Trocken- und Schuhraum. In der Hütte sollten die Bergschuhe gegen Hüttenschuhe eingetauscht werden. Der Trockenraum ist für die Wiederaufbereitung der nassen Wanderausrüstung gedacht. Auch wenn die Trennung schwerfällt, die Bergsteiger-Ausrüstung sollte hier gelassen werden.

Grias di auf der Nürnberger Hütte. Foto: DAV/ Thilo Brunner

Sparsamer Umgang mit Ressourcen

Die Schutzhütten stellen ihren Strom und das heiße Wasser überwiegend selbst her. Darum ist absolute Sparsamkeit im Waschraum gefragt. Duschen sind zwar meist vorhanden, können aber nur kurz und – besonders wenn heißes Wasser gewünscht ist – gegen ein entsprechendes Entgelt benutzt werden.

Außerdem sollte der Gast nicht davon ausgehen, dass er sein Smartphone in der Hütte laden kann. In den meisten Fällen kann man es aufgrund der schlechten Verbindung in den Bergen sowieso nicht benutzen.

Auch die Müllabfuhr hat Probleme, die Hütten zu erreichen. Allen Müll, den der Gast selbst mitgebracht hat, muss er darum wieder mit ins Tal nehmen.

Brotzeit auf der Hütte mit regionalen Spezialitäten. Foto: DAV/Thilo Brunner

Weitere hilfreiche Tipps:

  • Selbst wenn dein Hund es bis zur Hütte schaffen würde, solltest du vorab mit den Hüttenwirtsleuten abklären, ob und wo dieser übernachten kann.

  • Zeche immer vor dem Schlafengehen bezahlen!

  • Beim Check-in nach den Essenszeiten und der Halbpension erkundigen. Aus organisatorischen Gründen ist in manchen Hütten am Abend kein à la carte Essen mehr möglich.

  • Den Rucksack – besonders bei frühem Aufbruch – am besten schon am Vorabend packen, so raschelt man nicht alle anderen wach!

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