Kletterhalle Außenwand mit Sonnenschein
Die Außenwand des DAV Kletter- und Boulderzentrum München-Nord. Foto: DAV/Frank Kretschmann
Das kannst du tun

3-Punkte-Plan: Klimafreundlicher Kletterhallenbesuch

Klimafreundlich eine Kletterhalle besuchen? Was hat es damit auf sich? Der Klimawandel und die Energiekrise sind überall spürbar, es wird appelliert, den Energieverbrauch/CO2-Fußabdruck zu minimieren. Die DAV-Kletterhallen haben bereits auf die aktuelle Energiekrise reagiert und sind angehalten, sich an die Energieeinsparverordnungen zu halten.

Das kannst du tun

Auch du kannst beim Kletterhallenbesuch deinen Fußabdruck reduzieren. Wie das geht? Dafür geben wir euch ein paar Handlungsempfehlungen in Form des 3-Punkte Plans:

1 Mobilität

1.1 Anreise per ÖPNV oder Fahrrad:

Bereits mit eurem Anreiseverhalten könnt ihr CO2-Emissionen einsparen, indem ihr auf das Auto verzichtet und per ÖPNV oder mit dem Fahrrad anreist.

1.2 Shuttle-Service oder Mitfahrgelegenheit:

Die Anreise ist nur mit dem Auto möglich und du hast bereits deine*n Kletterpartner*in gefunden? Dann verabredet euch doch bereits für die Anfahrt zur Halle, mit nur einem Auto beschränkt ihr euren CO2-Ausstoß.

2 Bekleidung und Ausrüstung

2.1 Nachhaltige Produkte:

Nachhaltige Bekleidungshersteller nehmen in vielen Aspekten eine Vorreiterrolle als nachhaltige Produzenten ein. Beim deutschen Kletterausrüstungshersteller Edelrid gibt es beispielsweise recycelte und PVC-freie Kletterseile sowie Sicherungsgurte – so geht umfassende Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Gute Anhaltspunkte beim Kauf von neuer Bekleidung und Ausrüstung sind Nachhaltigkeitssiegel und bestimmte Label, durch die sichergestellt werden soll, dass hohe Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Das staatliche Siegel Blauer Engel zeichnet Produkte aus, die hohe Umweltstandards erfüllen und deckt auch die Kontrolle der Produktion von Natur- und Kunstfasertextilien ab. Das EU Eco Label ist das Pendant auf europäischer Ebene. Ein weiteres Siegel ist Blue Sign, welches sich auf die Verringerung von Umwelteinflüssen in der Textilindustrie fokussiert hat. Es wird als sehr strenges Umweltsiegel eingeschätzt.

2.2 Ausrüstung leihen:

Ihr müsst nicht gleich die komplette Ausrüstung kaufen, vor allem nicht als Neuling. In den Kletterhallen steht euch ausreichend Leihmaterial zur Verfügung, das auch regelmäßig überprüft wird.

2.3 Langlebigkeit erhöhen:

Es muss nicht immer alles neu sein. Vor allem eure Kleidung könnt ihr auf dem Secondhand-Markt oder dem Alpinflohmarkt gebraucht kaufen. Reparaturen können mit Anleitungen von ifixit selbst und in Werkstätten wie von Globetrotter oder in Repair & Café Sprechstunden durchgeführt werden.

Mit der persönlichen Schutzausrüstung sieht das anders aus. Ausrüstungsgegenstände wie Klettergurt und Kletterseil haben eine vom Hersteller empfohlene Lebensdauer, die nicht überschritten werden darf, und ihr solltet immer selbst die Geschichte der Produkte in Bezug auf Lagerung, Nutzung und Umgang kennen. Gurt und Seil sollen geschützt vor äußeren Einflüssen aufbewahrt werden.

Bei Beschädigungen, relevantem Verschleiß oder nachdem die empfohlene Lebensdauer überschritten wurde, geht die Sicherheit vor und ihr könnt euch mit euren Produkten kreativen Upcycling-Projekten widmen, zum Beispiel mit der Anleitung zum Seilteppiche flechten von Edelrid. Alternativ sammeln einige Kletterhallen alte Seile in den Upcycling-Tonnen von Newseed. Für Metall-Hartware geben die Hersteller meistens eine unbegrenzte Lebensdauer an und man kann mit Materialpflege und sorgsamer Behandlung die Nutzungsdauer verlängern. Sofern aber die Funktionalität und Sicherheit nicht mehr gewährleistet sind, geht die Ware in den Rohstoffkreislauf durch die Abgabe im Bergsportfachgeschäft oder an der örtlichen Recyclingstelle.

Der nachhaltige Kletterhallenbesuch fängt bei Bekleidung und Ausrüstung an. Foto: DAV/Thilo Brunner

3 Verhalten

3.1 Müll vermeiden:

Beim Brotzeit machen - Müll vermeiden und auf Plastik bestenfalls ganz verzichten. Bewahrt euer Getränk in der Mehrwegflasche und das Essen in der Brotzeitbox, einer Snacktüte oder einem Bienenwachstuch auf. Inspiration zu Produkten gibt es im DAV-Shop.

3.2 Nachhaltiges Pausenbrot:

Achtet bei eurer Brotzeit auf Produkte aus eurer Region, Bio- und Fairtrade-Siegel. Natürlich könnt ihr euch auch einfach im Bistro der Kletterhalle verwöhnen lassen und dort essen.

3.3 Wasser sparen:

Wie schön ist eine ausgiebige Dusche nach der Kletter- und Bouldersession. Doch bitte seid am Waschbecken und in der Dusche mit dem Wasserverbrauch und der Temperatur sparsam. Ihr müsst kein Eisbaden veranstalten, doch bitte dreht beim Einseifen das Wasser ab und die Temperatur nicht so heiß auf. Euch fällt auf, dass der Wasserhahn undicht ist und unnötig Wasser verliert? Bitte gebt dem Hallenpersonal Bescheid.

3.4 Energie sparen:

Bitte macht beim Verlassen des WC, Umkleidekabine, etc. das Licht aus, um Energie zu sparen.

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